Western - typisch amerikanische Filme ...
Die Handlung eines Western spielt im „Wilden Westen“ in Nordamerika zur Zeit der Besiedlung im neunzehnten Jahrhundert.
Die Dramaturgie ist relativ einfach gestrickt und folgt einem stets wiederkehrenden Muster. Der gute Mann und Held des Films führt einen Kampf gegen den Bösewicht. Land, alte Rachepläne oder eine Frau sind häufig der Grund für Streitigkeiten. Im Westernfilm wird immer viel getrunken und noch mehr geprügelt. Es wird Poker gespielt und mit Gewehren und Revolvern geschossen, noch bevor gesprochen wird.
Wilde Verfolgungsjagden zu Pferde und in Kutschen führen halsbrecherisch durch Schluchten und holprige Wege. Postkutschen werden überfallen und ausgeraubt, schöne Frauen von Räubern entführt und wieder befreit. Eisenbahnbau, Goldsucher, Wagentrecks, Indianer und Soldaten spielen manchmal eine Rolle.
Am Ende des Films gibt es immer einen Showdown, wo sich die Kontrahenten gegenüber stehen und sich eine Schießerei oder ein Duell liefern. Das Gute siegt immer, Ruhe kehrt in der Stadt ein und der Held wird gefeiert. Klassisches Beispiel schlechthin hierfür ist High Noon / 12 Uhr Mittags unter der Regie von Fred Zinnemann aus dem Jahre 1952 mit Gary Cooper und Grace Kelly in den Hauptrollen.
Den Westernfilm gibt es seit 1903, als „Der große Eisenbahnraub“ als erster Western in die amerikanischen Kinos kam. Seitdem wurden zahlreiche Western bis heute mit immer wieder kehrendem Erfolg produziert. Diese Produktionen waren für die amerikanische Filmindustrie wegen ihrer Beliebtheit eine sichere Einnahmequelle. Die bis heute besten Western entstanden in den 50-er und 60-er Jahren.
Schauspieler wie
John Wayne (Red River - 1948, Rio Grande - 1950) , Henry Fonda (War and Peace – Krieg und Frieden) , Charles Bronson (Spiel mir das Lied vom Tod 1968) , Gary Cooper (High Noon – 12 Uhr Mittags - 1952), Lee Van Cleef (The Tin Star – Stern des Gesetztes – 1957), Richard Widmark (Cheyenne – 1964), Gregory Peck (The Big Country – Weites Land - 1958) und Charlton Heston (The Savage – Der weiße Sohn der Siox – 1952) haben diese Filme geprägt und sich mit ihnen einen Namen gemacht.
Viele Regisseure versuchten sich im Genre Western, doch es braucht Macher wie John Ford oder John Sturges, um Filme wie Ringo aus dem Jahre 1939 oder Vierzig Wagen westwärts mit Burt Lancaster und Lee Remick von 1965 unvergessen zu machen. Die siegereichen Drei von 1962 mit Frank Sinatra, und Dean Martin sowie Der letzte Zug von Gun Hill aus 1958 mit Kirk Douglas und Anthony Quinn gehören ebenfalls dazu.
Sergio Leone drehte mit Für ein paar Dollar mehr und Zwei glorreiche Halunken heutige Klassiker des Italowestern. In Italien entstanden in den 70-er und 80-er Jahren bekannte Westernkomödien mit Bud Spencer und Terence Hill wie Vier Fäuste gegen Rio aus 1984 oder Das Krokodil und sein Nilpferd (1979).
In Europa wurden in den 60-er und 70-er Jahren eine große Anzahl Western produziert und gedreht. Sämtliche Karl-May-Verfilmungen sind in dieser Zeit entstanden.
Immer wieder werden von erfolgreichen Filme Remakes gedreht. So entstand der erste Lederstrumpf-Film bereits 1920. Das Thema wurde 1957 mit Lex Barker erneut verfilmt und erschien 1969 als TV-Vierteiler. Es gibt noch weitere Bearbeitungen wie Der letzte Mohikaner (1936 + 1992).
Legenden des Wilden Westens wie Wyatt Earp, Jesse James, Billy the Kid, Doc Holliday, die Dalton-Brüder, Sundance Kid oder Butch Cassidy wurden in Western mehrfach thematisiert. Ob als Gesetzhüter oder Gesetzloser, die Geschichten um sie herum waren gut und holten die Menschen in die Kinos.
Allein über Wyatt Earp existieren 12 Filme, die von 1946 bis 2003 entstanden. Die Fassung von 1994 mit Kevin Costner in der Titelrolle, Gene Hackman und Dennis Quaid in weiteren Hauptrollen ist eine kritische Version und geht weg von der allgemein üblichen Glorifizierung der Legende Wyatt Earp. Aus diesem Grunde wurde ihm 1995 die Goldene Himbeere als so genannter Gegen-Oscar verliehen.

Schauspieler wie Kevin Costner (Dances With Wolfes - Der mit dem Wolf tanzt) oder Clint Eastwood (Erbarmungslos - 1992) prägen die neueren Western, die auch Spätwestern genannt werden. Auch brisante Themen wie in Brokeback Mountain, der von zwei schwulen Cowboys handelt, werden nun aufgegriffen.
Western sind Filme eines häufig totgesagten Genres, das immer wieder Erfolge feiert.
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